Freudenberg. Im Bethesda-Krankenhaus wurde jetzt ein besonderer Meilenstein erreicht: Das Chirurgen-Team implantierte erfolgreich die 1000. Schulterendoprothese. Für die Orthopädische Klinik unter der Leitung von Chefärztin Dr. Birgit Schulz ist dies ein wichtiger Erfolg und ein Beleg für die hohe Spezialisierung der Abteilung.
„Allein in den letzten fünf Jahren waren es über 550 Implantationen. Das ist für die Schulterendoprothetik eine immens hohe Zahl“, berichtet Dr. Schulz. Die komplexe Anatomie der Schulter fordere Operateurinnen und Operateuren viel Erfahrung und damit eine besonders lange Lernkurve ab. Umso bedeutender sei diese hohe Fallzahl, die entscheidend zur Qualität und Sicherheit der Eingriffe beitrage.
Die Jubiläumsoperation erhielt Albrecht Menn (76) aus Hilchenbach, der unter starken, vor allem nächtlichen Schmerzen und einer deutlichen Bewegungseinschränkung litt. „Selbst einfache alltägliche Aufgaben wie das Herausnehmen einer Tasse aus dem Küchenschrank waren kaum noch möglich“, berichtet Schulz. Nach über einjähriger Krankengymnastik und zunehmender Muskelschwäche sei die Entscheidung für den Gelenkersatz schließlich der sinnvolle Schritt gewesen, um Lebensqualität zurückzugewinnen. Um für jeden Patienten die bestmögliche Lösung zu finden, setzt das Team im „Bethesda“ auf modernste digitale Operationsplanung.
Dr. Schulz erklärt: „Wir bestimmen vor der eigentlichen Operation per Computersimulation die am besten geeignete Prothese, ihre Größe und Position.“ Hierfür werden MRT- und CT-Bilder in drei- und sogar vierdimensionalen Darstellungen verarbeitet. Der geplante Gelenkersatz wird anschließend virtuell implantiert. „Auf diese Weise können wir einzelne Operationsschritte schon im Voraus planen, Risiken minimieren und das Ergebnis optimieren“, so Schulz.
Nach dem Eingriff verbringen Patienten in der Regel etwa eine Woche im Klinikum. Anschließend folgt eine dreiwöchige Rehabilitationsmaßnahme, um Kraft, Beweglichkeit und Stabilität der Schulter kontrolliert wiederaufzubauen. Auch Albrecht Menn konnte die Klinik bereits nach sechs Tagen wieder verlassen.
Die Schulter ist das beweglichste und eines der komplexesten Gelenke im menschlichen Körper. Schmerzt die Schulter, werden alltägliche Aktivitäten wie Geschirr in den Schrank räumen oder eine Tasse Kaffee eingießen zur Zerreißprobe. Neben Arthrose gibt es zahlreiche weitere Krankheiten der Schulter wie das Impingement-Syndrom (eingeklemmte Sehnen und Muskeln unter dem Schulterdach) oder die Rotatorenmanschettenruptur (Riss der Schulter-Muskelgruppe). Kommen konservative Maßnahmen an ihre Grenzen, kann eine arthroskopische Operation oder auch künstlicher Gelenkersatz Abhilfe schaffen.
Chefärztin Dr. Birgit Schulz diagnostiziert und therapiert im Freudenberger „Bethesda“ Schulterleiden jeglicher Art. Dafür wurde 2020 das Schulterzentrum Südwestfalen gegründet. Im Freudenberger Krankenhaus ist mit Dr. Birgit Schulz eine ausgewiesene Expertin für die Patienten da. Die Klinik führt Eingriffe an der Schulter in einem Einzugsgebiet von mehr als 100 Kilometern Umkreis durch. Mit der 1000. Schulterendoprothese unterstreicht das Diakonie Klinikum Bethesda seine Rolle als kompetentes und erfahrenes überregionales Zentrum für Schulterchirurgie – und setzt weiterhin auf modernste und schonende Verfahren, um Patienten ein schmerzfreieres Leben zu ermöglichen.
