Freudenberg. In der Friedhofshalle an der Friedenshortstraße fand am Sonntag die zentrale Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag statt. Traditionell wird zwei Wochen vor dem ersten Adent der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Mitgestaltet wurde die Veranstaltung wieder von Schülerinnen und Schülern der Esther-Bejarano-Gesamtschule.
"Gerade in diesen Tagen wird uns bewusst, wie wichtig Frieden ist und wie zerbrechlich er bleiben wird", so Bürgermeisterin Nicole Reschke. Frieden sei keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Auftrag. Die Erinnerung an den 80. Jahrestag des Kriegsende falle in eine Zeit, in der in Europa ein Krieg tobt, bei dem die Demokratie von innen und außen unter Druck gerate. Ihr Appell: "Lassen Sie uns gemeinsam an der Versöhnung und Verständigung der Völker arbeiten. Hier in Freudenberg und überall dort, wo Menschen nach Frieden suchen."
"Schwerter zu Pflugscharen" zitierte Pastor Thomas Ijewski aus der Bibel. Das Zitat wurde seit den 1980er-Jahren zum geflügelten Wort mit dem Ziel, den Frieden durch weltweite Abrüstung zu erreichen. Auch wenn dies 40 Jahre später nicht geklappt habe. "Wir dürfen diese Utopie im Herzen tragen, dass eines Tages, wenn sich das Antlitz der Welt durch Gottes Eingreifen nochmal grundlegend ändert, Schwerter zu Pflugscharen werden und niemand mehr lernt, Krieg zu führen", so Ijewski.
Wo überall auf der Welt Krieg geführt wird, wurde anschließend durch die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule deutlich, die die Opferzahlen von acht Kriegen anschaulich darstellen und für die Opfer jedes Krieges eine Kerze anzündeten.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch den Männerchor der Liedertafel. Im Anschluss an die Ansprachen wurden Kränze am Ehrenmal des Friedhofes niedergelegt.
