Freudenberg. Wenn es um die Untersuchung von Hauterkrankungen oder Hautveränderungen geht, müssen Dermatologen stets sehr genau hinschauen. Die Fachärzte am Diakonie Klinikum Bethesda in Freudenberg können dabei ab sofort auf hochmoderne Speziallupen zurückgreifen, die ihnen die Arbeit erleichtern. Ermöglicht wurde die Anschaffung mit finanzieller Unterstützung durch den Förderverein des Krankenhauses.
Bei der offiziellen Übergabe erläuterten die beiden Chefärzte Prof. Dr. Christiane Szliska und Prof. Dr. Stephan El Gammal die Vorteile der neuen Geräte. Bei der Untersuchung verdächtiger Muttermale, Hauttumoren und anderer Hauterkrankungen kommt im „Bethesda“ modernste Technik zum Einsatz: Videodermatoskopische Systeme mit hochauflösenden Kameras, geeichter Beleuchtung und einer auf künstlicher Intelligenz basierenden Bilderkennung, die zudem mit einem neuronalen Netzwerk verbunden sind, ermöglichen es den Ärzten, selbst kleinste Farb- und Formveränderungen genau zu beobachten, auffällige Pigmentmale frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls zu entfernen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass mithilfe dieser Technik der „dickere“ (und gefährlichere) schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) zugunsten dünnerer Formen in früherem Tumorstadium seltener geworden ist.
Das Problem: Die entsprechenden Geräte sind aufgrund ihrer Größe wenig beweglich. Daher werden im Krankenhaus-Alltag wie in der Hautambulanz in der Regel Auflichtmikroskope eingesetzt, die so handlich sind, dass sie in der Kitteltasche des Arztes Platz finden. Diese haben allerdings ebenfalls einen Nachteil: Sie können nur einen kleinen Bildausschnitt liefern, was Untersuchungen von Patienten, die sehr viele Muttermale haben, äußerst zeitaufwändig macht.
Hier helfen nun die neuen Speziallupen, mit denen sich in einem Schritt große Hautflächen präzise darstellen lassen. Dank moderner LED-Technik wird das gesamte Untersuchungsfeld optimal ausgeleuchtet, wobei die Lichtfarbe dem natürlichen Sonnenlicht entspricht. „Die Lupe trägt dazu bei, dass wir verdächtige Hautveränderungen genauer identifizieren und diagnostizieren können“, erläutert Prof. Dr. Szliska. Nur noch wenige, besonders auffällige Pigmentmale müssen dann zusätzlich per Auflichtmikroskop oder Videodermatoskopie untersucht werden. Auch Prof. Dr. El Gammal sieht in den kabellosen Geräten „einen enormen Gewinn für die Hautgesundheit unserer Patienten“. Bei der Untersuchung von Muttermalen werde man potenziell gefährliche Veränderungen künftig noch früher erkennen und behandeln können, „was letztendlich zu einer besseren Prognose führt“.
Beide Chefärzte bedankten sich bei dem Förderverein, der die Anschaffung der Speziallupen mit rund 2000 Euro unterstützt hat. Ein Engagement, das man gerne geleistet habe, so die Vorsitzende Ilona Schulte: „Wir freuen uns, dass wir unsere Hautärzte in ihrer täglichen Arbeit unterstützen können.“