Lindenberg wird am Wochenende zur "Grünen Hölle"

Lindenberg wird am Wochenende zur "Grünen Hölle"

Sie sind bereit für das Festival-Wochenende in Lindenberg: die Organisatoren des Vereins zur Förderung der Bühnen- und Musikkultur Kullmerich.

Lindenberg. "Siegen-Wittgenstein - Provinz voll Leben".  Diesem Claim wird die Region nur zum Teil gerecht, finden Dirk Otterbach und Marius Schmidt, Mitglieder im Vorstand des „Vereins zur Förderung der Bühnen- und Musikkultur Kullmerich e.V.“, der am Wochenende das erste "Green Hell Festival" in Lindenberg organisiert. Zwar sei „hier einiges geboten, wenn man in Richtung traditioneller Stadt- und Sommerfeste schaue, sowie die Siegener Kneipen- und Gastroszene auf Einrichtungen großer Franchiseunternehmen beschränke“, so Otterbach.

„Alternative Angebote wie der Vortex Surfer Musikclub aber oder Events wie das Freak Valley Festival oder das Metaller Geballer sind leider Einzelfälle“, bedauert er. Genau dies zu ändern ist der durch sieben Freunde ins Leben gerufene Verein nun angetreten. „Wir haben uns im April aus einer eher spontanen Laune heraus dazu entschlossen, dieses Jahr im August ein Festival zu veranstalten.“, führt Otterbach aus. Das dazu im Juli noch einmal zwei zu veranstaltende Konzerte mit mehreren hundert Besuchern traten (>> Bericht), wo ein Großteil des Vereins ebenfalls als Veranstalter und Unterstützung aktiv war, war da fast schon Nebensache.

Ebenso bunt wie die Entstehungsgeschichte des Green Hell Festivals ist das Lineup – so eröffnen kleine, vornehmlich akustische lokale Bands wie die Original Dynamix (Mundart/Reggae) und True Shit (Akustikpunk) aus unserer Region an beiden Tagen das Festival. Am Freitag wartet man mit einem Schwerpunkt auf melodischem Punk und Stonerrock Bands auf. So werden Snareset aus Greven und Moe and the Szyslaks aus Freudenberg die Flagge des melodischen (Skate)punks hochhalten, Van Groover (Hessen), Submarine on Mars (NRW) und als Headliner Daily Thompson (NRW) dagegen eher Fans des psychedelischen und Stonrerrock bedienen.

Der Samstag hat „zur Auflockerung“ mit Venturas (NRW) und For Heads Down (NRW) ebenfalls zwei melodische Punkbands im Repertoire, legt aber den Schwerpunkt deutlich mehr auf Metal. Hier reicht die Spanne von Ozzylation (NRW) als Black Sabbath-Tributeband zweier Accusermitglieder und Undiscovered mit klassischem Rock im Gepäck bis zur Deathmetalriege um Unholy Evil, Dysease, Steorrah und Dr Death (alle NRW),die vom melodischen bis progressiven Schwerpunkt in diesen Gefilden unterwegs sind. Krönender Abschluss wird mit Krisiun gefeiert - die aus Brasilien stammende Band hat im Deathmetal international Ikonenstatus und macht auf ihrer Europatour auch einen Abstecher nach Freudenberg-Lindenberg.

Hier hat man den Lindenberger Sportplatz als Veranstaltungsort gebucht, dessen idyllische Lage mitten im Wald auch Ursache für den Namen des Festivals ist. Die idyllische Lage barg allerdings auch Herausforderungen bezüglich der Logistik, so dass es einiger Anstrengungen bedurfte, Bierrondell, Cocktailbar, Backstagebereich Merchsstand und sanitäre Anlagen dort so zu realisieren, dass es allen Anforderungen und der Vorstellung des Teams gerecht wurde. Dazu traten dann noch einmal Campingmöglichkeiten und Parkplätze vor Ort. Diese Hürden sind aber mittlerweile erfolgreich genommen, so dass im Team die Vorfreude vorherrscht.

„Es sieht danach aus, als seien Wetter und Zuschauerinteresse auf unserer Seite“, so Otterbach, „wir freuen uns total aufs Wochenende.“ Auf die Nachfrage, wie denn die Planungen für eine Nachfolge in 2024 aussehen, schmunzelt er: „Wenn wir das Gefühl haben, dass die viele Arbeit unsererseits und vieler freiwilliger Helfer allen eine gute Zeit bereitet hat und auch die Bands zufrieden sind, dann wird es de facto eine Fortsetzung im kommenden Jahr geben.“

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