Eindrucksvoller Rundgang durchs 120-Trecker-Dorf

Ortstermin in Oberheuslingen: Die Mitglieder der Freudenberger Heimatverine waren beeindruckt von der Vielfalt des 900-Einwohner-Dorfs.

22 09 27 HeimatvereineOberheuslingen. (27.09.2022) Oberheuslingen war in diesem Jahr das Ziel einer Ortsbegehung der Arbeitsgemeinschaft Freudenberger Heimatvereine. Ein inzwischen traditionsreiches Format, um sich vor Ort über die Entwicklung der Dörfer, Fortschritte und Herausforderungen, denen sich die Heimatvereine widmen, auszutauschen. Es handelte sich bereits um den 52. Rundgang, wie ARGE-Schriftführer Martin Breloer nachgerechnet hatte. In der Remise von Ortsvorsteher Andreas Schmidt begrüßte Bernd Brandemann, Vorsitzender der ARGE, einen beachtlichen Teilnehmerkreis, zu denen auch Kreisheimatpfleger Dieter Tröps und Stadtarchivar Jens Benner zählten.

 

Oberheuslingen. (27.09.2022) Oberheuslingen war in diesem Jahr das Ziel einer Ortsbegehung der Arbeitsgemeinschaft Freudenberger Heimatvereine. Ein inzwischen traditionsreiches Format, um sich vor Ort über die Entwicklung der Dörfer, Fortschritte und Herausforderungen, denen sich die Heimatvereine widmen, auszutauschen. Es handelte sich bereits um den 52. Rundgang, wie ARGE-Schriftführer Martin Breloer nachgerechnet hatte. In der Remise von Ortsvorsteher Andreas Schmidt begrüßte Bernd Brandemann, Vorsitzender der ARGE, einen beachtlichen Teilnehmerkreis, zu denen auch Kreisheimatpfleger Dieter Tröps und Stadtarchivar Jens Benner zählten.

Der Bereich „Zeitenbach", 1417 erstmals urkundlich erwähnt, zählt neben „Grund" und „Bruch" zu den historischen Wurzeln von Oberheuslingen. „Der Ort verfügt heute über etwas mehr als 900 Einwohner und ist damit seit der kommunalen Neugliederung 1969 um gut 80 Prozent gewachsen," erläuterte Andreas Schmidt. Es sind nicht nur die Gemeinschaftseinrichtungen, wie Backes, Sängerhalle, Feuerwehrgerätehaus oder Kindergarten und die Vereine die Oberheuslingen prägen. „Hier gibt's mindestens 120 Trecker," wusste der Ortsvorsteher zu berichten, was auf ein intensives Kümmern um Wald, Feld und Flur schließen lässt.

Davon konnten sich in der Tat die Heimatfreundinnen und -freunde bei dem Rundgang ein Bild machen. Am Anfang stand die Besichtigung der Dorfmitte, die keinen Leerstand kennt und ebenso als Wohnort begehrt ist wie beispielsweise das neue Baugebiet am Sonnenhang. „Es ist erfreulich, wie auch junge Leute alte Bausubstanz wieder in Schuss bringen," so Andreas Schmidt. Den historischen Ortsteil prägen Fachwerkhäuser, das mitten hindurch fließenden kleine Gewässer „Zeitenbach" sowie ein alter Baumbestand mit einer beeindruckenden Jahrhunderte alten „Backes-Eiche".

Dass auch alle Grün- und Ackerflächen genutzt werden, zeigte sich bei der Begehung um den Ort herum. „Es entsteht sogar gerade ein weiterer landwirtschaftlicher Betrieb," berichtete der Ortsvorsteher, unweit auch eines neuen kleinen Hofes zur Schafhaltung.

Eine Überraschung bot sich den Gästen beim alten Heuslinger Dreschschuppen unterhalb des Friedhofes. Da hier kein Stroh mehr gedroschen wird, nahm sich der Heimatverein des für den Ort bedeutsamen Gebäudes an. In einem Teil lagert er seine Werkzeuge und Arbeitsmaterial, in dem anderen werden in einer verblüffenden Vielfalt historische Gebrauchsgegenstände gesammelt. „Wir wollen unseren Kindern auch an Original-Teilen noch zeigen, was im tagtäglichen Leben früher eine Rolle spielte oder wie Werkzeuge und Maschinen genutzt wurden," erklärte Werner Schreiber, der Vorsitzende des Heimatvereins Heuslingen-Bottenberg.

„Irgendwie ist das heute auch ein Stück ‚Museumsmeile'," stellte ARGE-Vize-Vorsitzender Mario Topol fest. Denn ebenso die Remise des Ortsvorstehers hatte sich bereits als erstaunlicher Sammlungsort früherer Gerätschaften aus Landwirtschaft und der Holzbearbeitung entpuppt.

Ein Abstecher galt natürlich dem im Jahr 2000 in Oberheuslingen errichteten Backes. Hier wird nicht nur alte Siegerländer Backtradition in bester Weise gepflegt. „Dies ist auch ein Treffpunkt für uns geworden," berichtete Werner Schreiber, der mit diesem immer wieder erweiterten Haus eng verbunden ist. „Hier mitzuarbeiten, macht richtig Freude!" Zuvor konnten die Heimat-Wanderer eine besondere Weitsicht über den Ort unterhalb des alten Steinbruchs genießen, den ein Anwohner ganz privat angelegt hat und der den Aussichtspunkt auch pflegt.

Bei der abschließenden Besprechung zollten die Besucher große Hochachtung vor den Leistungen der Heimat-Aktiven in Oberheuslingen. „Besonders eindrucksvoll ist, wie der alte Ortskern vital in die gesamte Dorfentwicklung eingebunden ist," lobte Kreisheimatpfleger Dieter Tröps.

Andreas Schmidt und Werner Schreiber durften sich stellvertretend für alle Aktiven ihres Ortes am anerkennenden Beifall für eine vorbildliche Dorfentwicklung erfreuen. „Hier funktioniert's, weil sich viele ehrenamtlich wirklich kümmern und untereinander gut vernetzt sind," so das Meinungsbild der Besucherinnen und Besucher aus den Freudenberger Heimatvereinen.

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