Freudenberg. „Das Gegenteil von ‚Auto arm‘ lässt sich am Rande des Alten Fleckens tagtäglich erleben.“ Darauf weist die Freudenberger CDU-Fraktion hin. Die Engstelle an der Krottorfer Straße in Höhe der Einmündung Oranienstraße biete beste Logenplätze, um den umfangreichen Schwerlastverkehr zu besichtigen. Die großen Brummis nutzten die innerörtliche Straße zumeist für die Fahrten von und nach Morsbach.
Nun handelt es sich bei der Engstelle zwischen „Knoten“ und Pfarrhaus genau um den Bereich, den viele Kinder aus dem Altstadtbereich queren müssen, um die Grundschule am Alten Flecken zu erreichen. Ziel eines Antrages der Freudenberger CDU-Fraktion war es, hier für mehr Sicherheit eine Querungshilfe zu erreichen. Aber auch viele Ältere seien hier unterwegs.
Den Antrag lehnte nun der Kreis Siegen-Wittgenstein ab. Am 14. November 2024 hatte sich laut CDU die Verkehrskommission nach Freudenberg begeben, um sich hier zwei Minuten nach Sonnenaufgang von 7.45 Uhr bis 8.10 Uhr umzusehen. Das anschließende Urteil: „Die Anlage eines Fußgängerüberwegs wird abgelehnt“. Die Begründung: „Bei der weiteren Betrachtung der örtlichen Begebenheiten konnte beobachtet werden, dass aufgrund der Kurvenlage, der zusätzlichen Engstelle im Kurvenbereich sowie der Steigungsstrecke bereits eine gesteigerte Aufmerksamkeit von den Kraftfahrzeugführenden verlangt wird. In Kombination mit der Erkennbarkeit eines möglichen Fußgängerüberweges maximal auf die geforderte Mindestentfernung ist zu erwarten, dass die motorisierten Verkehrsteilnehmenden die Querungshilfe oder Personen, die diese nutzen wollen, nicht rechtzeitig wahrnehmen und es zu gefährlichen Konfliktsituationen kommen kann.“ Oder im Klartext: Die Autofahrer wären schlicht überfordert.
Für die CDU nicht nachvollziehbar: „Die Krottofer Straße gehört zum Alten Flecken, und der soll ‚Auto arm‘ werden, um insgesamt die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Dass bei den angestrebten Verbesserungen ausgerechnet dieser Engstellen-Konfliktpunkt außer Acht gelassen werden soll, ist mir völlig unverständlich,“ so CDU-Fraktionsvorsitzender Christoph Reifenberger. Das sei konzeptlos und die Ablehnung trage keinesfalls zur positiven Quartiersentwicklung bei.
CDU-Bürgermeisterkandidat Timo Nöh zeigt sich überrascht: „Der Landrat verkündet mit Blick auf ein Kreisjubiläum ‚Wir feiern, was wir lieben‘. Wir sollten nicht nur feiern, sondern auch schützen, was wir lieben. Eine Gefahrensituation für Kinder und Ältere zu minimieren, wird einfach abgelehnt. Das ist nicht in Ordnung!“