Freudenberg. Inzwischen ist es traurige Gewissheit: Bei dem toten Mädchen, das am Sonntagmittag unweit des Radweges zwischen dem Hohenhainer Tunnel und Wildenburg Bahnhof gefunden wurde, handelt es sich um die seit Samstag vermisste Luise F. Die Kriminalpolizei bestätigte die Identität der Zwölfjährigen, die seit Samstagabend mit eiem Großaufgebot gesucht wurde. Da der Fundort auf rheinland-pfälzischem Gebiet liegt, hat die die Kriminalpolizei Koblenz die weiteren Ermittlungen übernommen.
Zur Todesursache macht die Kripo aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben. "Wir bitten ausdrücklich um Verständnis, dass wir derzeit keine weiteren Informationen bekannt geben können. Zum Schutz der Privatsphäre der Angehörigen bitten wir die Öffentlichkeit, sich nicht an Spekulationen zu den weiteren Umständen zu beteiligen", heißt es in der Pressemitteilung der Kripo Siegen.
Derweil herrscht in Freudenberg und Umgebung Trauer und Entsetzen. Am Sonntagabend fand auf Einladung von Pfarrer Thomas Ijewski eine Andacht in der evangelischen Kirche statt; zahlreiche Menschen versammelten sich dort, um für die Familie zu beten, sich auszutauschen und gemeinsam zu trauern. "Wir sind alle sehr betroffen und in Gedanken bei der Familie und den Angehörigen", so Bürgermeister Nicole Reschke, die selbst an der Andacht teilnahm.
Die Schule, die Luise besuchte, wird zwar am Montag öffnen, ob und in welcher Form Unterricht stattfindet wird im Einzelfall entschieden. "Es werden Schulpsychologen vor Ort sein und den Kindern ein Gesprächsangebot machen", so Reschke. "Wir möchten den Kindern die Möglichkeit geben, ihre Gedanken und Fragen loszuwerden und versuchen, sie aufzufangen." Die Flaggen an den städtischen Gebäuden werden zum Zeichen der Trauer auf Halbmast gesetzt.