Freudenberg/Niederfischbach. Er hätte auch Fußballer werden können. Aber statt der Bälle haben ihn seit frühester Kindheit Fahrzeuge interessiert. Noah Siebel-Späth ist inzwischen neun, fährt Kart beim KSC Niederfischbach und hat dort bereits Vereinsgeschichte geschrieben. Und er ist längst nicht der einzige Freudenberger, der jenseits der Landesgrenze dem Rennsport-Virus verfallen ist.
Erst vor wenigen Tagen durfte Noah einen Siegerpokal in den Himmel strecken. Wieder einmal. Auf "seinem" Trainingsgelände in Kirchen-Wehbach wurde er ebenso wie sein Vereinskamerad Henri Müller Rheinland-Pfalz-Meister in seiner Altersklasse. Zum ersten Mal hatte der vor 14 Jahren gegründete Club aus Niederfischbach die Landesmeisterschaften ausgerichtet - und gleich einen Riesenerfolg gefeiert. In der Klasse K1 war keiner in der 25-köpfigen Konkurrenz schneller als der neun Jahre alte Freudenberger, der eher zufällig zum Kartsport kam.
"Sein Opa kam bei einer Fahrradtour durch Zufall am Traningsglände des KSC vorbei", erklärt Noahs Mutter, Katharina Siebel-Späth. Beim Schnuppertraining sprang der Funken schnell über und seit 2021 trainieren Noah und sein großer Bruder Leon regelmäßig samstags bei den Ermerthallen, unweit des Sportplatzes. Aber es blieb natürlich nicht bei den Trainingsfahrten, längst ist der Freudenberger regelmäßig bei Meisterschaften im ganzen Bundesgebiet am Start und sammelt dabei fleißig Pokale ein. Im April kehrte er - damals noch als Achtjähriger - mit gleich drei Pokalen vom Nürburgring zurück. Bei zwei Kart-Slalom-Turnieren, einmal im E-Kart und einmal im Verbrenner-Kart, ließ er die Konkurrenz hinter sich. Beide Ergebnisse zusammen wurden zusätzlich als ADAC-Trophy der Klasse der jüngsten Fahrer gewertet.
Acht Rennen umfasst die Saison im Jugend-Kart-Slalom, bevor es in die Endläufe geht. Bei der Südwestdeuschland-Meisterschaft des ADAC Mittelrhein belegte Noah einen guten 8. Platz. Der bislang größte Triumph war aber freilich der Sieg bei der Rheinland-Pfalz-Meisterschaft des Deutschen Motorsportverbandes Rheinland-Pfalz in Wehbach und die Qualifikation für alle nennenswerten Kartslalom Meisterschaften Deutschlands.
Am kommenden Wochenende - wenn die meisten Altersgenossen in die Ferien starten - geht's für Noah und seine Familie in Richtung Garmisch-Partenkirchen. Nicht etwa zum Skifahren, sondern zum ADAC-Bundesendlauf der 50 besten Nachwuchsfahrer. Nur eine Woche später steht die offene Deutsche Meisterschaft in Oschersleben im Terminkalender der Siebel-Späths.
Was sein Ziel ist? Er möchte in die Top 10 Deutschlands, so der junge Freudenberger. Die Voraussetzungen für ihn sind jedenfalls top. Und schließlich ist er nicht der einzige Freudenberger, der im KSC aktiv ist. Gleich fünf weitere Jungs aus dem Flecken ( Tim Tarchanow, Noel Franica, Felix Schneider, Jannis Schneider und Leon Siebel-Späth) drehen derzeit regelmäßig ihre Runden in Wehbach. Mag sein, dass Freudenberg schon bald mal wieder den einen oder anderen deutschen Nachwuchs-Meister ehren kann.
Von den 17 Fahrern des KSC Niederfischbach stammen sechs aus Freudenberg:
Noah Siebel-Späth K1
Felix Schneider K2
Noel Lucas Franica K 2
Tim Tarchanow K2
Leon Siebel-Späth K3
Jannis Schneider K3
