Bühl/Alchen. Grünes Licht für den geplanten Radweg zwischen Bühl und Alchen. Der Bau- und Verkehrsausschuss hat in seiner Sitzung am Mittwoch den Weg für die Maßnahme frei gemacht, die Radfahrern eine sichere Fahrt zwischen den beiden Stadtteilen ermöglichen soll. Drei Varianten hatte die Verwaltung ausgearbeitet, letztlich fiel die Entscheidung für die Variante 1 einstimmig. Für eine seitens der SPD beantragte Bushaltestelle am Friedhof Alchen galt dies allerdings nicht.
"Die Verkehrswende braucht Infrastruktur, insofern ist dies ein sehr, sehr sinnvolles Projekt", stellte Stefan Kaulbach vom Ingenieurbüro Holzem & Hartmann seinem Vortrag voraus. Die bestehenden Netzlücken zu schließen sei das "A & O im Hinblick auf Verkehrswende und E-Mobilität". Tatsächlich ging es darum, einen Radweg zu konzipieren, der vor allem von Alltagsradlern genutzt wird und weniger als Freizeit- oder gar Rennradstrecke dient. "Insofern standen wir zum Beispiel beim Fahrbahnbelag etwas im Konflikt", so 1. Beigeordneter und Kämmerer Julian Lütz.
Variante eins, für die sich die Ausschussmitglieder später einmütig aussprachen, verläuft größtenteils über einen Wald und über Naturwege oberhalb der Kreisstraße 6, auf einem kleinen Abschnitt zwischen Ortsausgang Alchen und em Friedhof auch unmittelbar entlang der Straße. Aufgrund der Eigentumsverhältnisse sind hier Gespräche mit der Waldgenossenschaft Alchen zu führen. Aber SPD-Fraktionsgeschäftsführer Michael Blume wagte die Prognose, dass diese dem Projekt wahrscheinlich "keine Steine in den Weg legen" wird. Vorteil dieser Variante: Sie stellt laut der Machbarkeitsstudie "eine landschaftlich attraktive Führung des Fußgängerverkehrs dar, weist innerhalb der Strecke keine wesentlichen Konfliktstellen auf und ist kostengünstiger als die anderen Varianten." Nachteil: Durch die Lage abseits der Kreisstraße vermittelt sie den Radfahrenden "ein etwas geringeres subjektives Sicherheitsgefühl".
Variante zwei mit einer Trassenführung entlang der Alche würde einen hohen Eingriff in die Natur- und Landschaftsschutzgebiete erfordern und war ebenso schnell vom Tisch wie die dritte Variante, die einen Radweg direkt an der K6 vorsah, der die Straße allerdings gleich zweimal hätte überqueren müssen. Zudem seien hier intensive Abstimmungen mit dem Landesbetrieb Straßenbau zu erwarten.
Nach der Vorstellung der verschiedenen Varianten folgte die Politik dem Beschlussvorschlag und empfiehlt dem Rat, die Planung der Variante eins zu beschließen und die weiteren Schritte einzuleiten.
Weniger Einmütigkeit herrschte beim darauffolgenden Tagesordnungspunkt: Die SPD-Fraktion hatte im Herbst vorigen Jahres den Bau einer Bushaltestelle im Bereich des neuen Bestattungswaldes Alchen beantragt. Knackpunkte: Die Planung sieht zunächst keine Haltestelle auf der gegenüberliegenden Seite in Fahrtrichtung Alchen vor. Würde die Haltestelle auf dem Parkplatz vor dem Friedhof errichtet, müsste der Einfahrtbereich kostenintensiv umgestaltet werden. Zudem existiert bereits die Haltestelle "Mertenseifen" rund 200 Meter vom Friedhofs-Parkplatz entfernt.
Während sich die SPD-Fraktion erneut und deutlich für das 110.000 Euro-Projekt aussprach (Arno Krämer: "Wir brauchen dort einfach eine Haltestelle!"), mochten sich die anderen Fraktionen der Haltung nicht anschließen: "Eine Haltestelle hier ist nicht sinnvoll, schon gar nicht, wenn Friedhofsbesucher nicht mehr zurückfahren können", stellte Stefan Irle (CDU) heraus. "Arge Zweifel" am Sinn der Haltestelle hatte auch Daniel Bugge (Bündnis 90 / Die Grünen). Marc Krügl (FDP) mochte sich dem SPD-Entwurf ebenso wenig anschließen. Nach gut einstündiger Diskussion und Sitzungsunterbrechung schob der Ausschuss die Haltenstellenplanung aufs Abstellgleis.