Wilhelmshöhe. Die "Wilhelmshöhe-Nord" war zur Entwicklung von Gewerbe- und Industriefläche mit dem Ratsbeschluss vom 12. Mai vergangenen Jahres eigentlich vom Tisch. Allerdings wurde der Beschluss bislang nicht an den Regionalrat nach Arnsberg übersandt, der der Änderung des Regionalplans natürlich zustimmen muss. Die Initiative "Ischeroth erhalten" zeigt sich verwundert - und ist selbst aktiv geworden.
Rückblick: Am 12. Mai beschloss der Stadtrat mit 26 Ja- zu sechs Nein-Stimmen, die Industriefläche "Wilhelmshöhe-Nord" aus dem Regionalplan herauszunehmen. Gleichzeitig wurde die Verwaltung beauftragt, keine weiteren Planungen für ein Gewerbegebiet Wilhelmshöhe-Nord durchzuführen oder zu veranlassen. Am 22. September wurden mehrere Fragen der CDU-Fraktion zum aktuellen Sachstand vom Rat an den Ausschuss für Stadtentwicklung und Digitalisierung weitergeleitet. In diesem antwortete Bürgermeisterin Nicole Reschke im November schriftlich: Es sei von der Verwaltung immer darauf hingewiesen worden, dass der Beschluss erst weitergegeben werde, wenn auch aus der Politik ein entsprechender Alternativvorschlag unterbreitet wird. Dieser Vorschlag liege bis heute noch nicht vor.
Die Initiative "Ischeroth erhalten" will sich mit dieser Aussage nicht zufrieden geben: „Es ist allerdings schon wichtig, dass in Arnsberg bekannt ist, was in Freudenberg gedacht und beschlossen worden ist,“ meint der Bühler Ortsheimatpfleger Rolf Kolb. Denn eigentlich sollte schon am 12. Dezember 2022 eine Klausurtagung des Regionalrat-Planungsausschusses zum Regionalplan „Räumlicher Teilplan MK-OE-SI“ stattfinden, die allerdings abgesagt wurde und für die jetzt ein Termin im Januar 2023 gesucht werde.
Damit Informationen verlässlich und tatsächlich vorliegen, habe sich die Ischeroth-Initiative jetzt direkt an Regierungspräsident Heinrich Böckelühr gewandt und ihm kurzerhand selbst den protokollierten Beschluss des Stadtrates nach Arnsberg übersandt. „Eigentlich glaubte ich im Politikunterricht gelernt zu haben, dass Bürgermeister für die Ausführung von Ratsbeschlüssen verantwortlich sind,“ so Jörg Bruland aus Büschergrund. Wenn in Freudenberg solches quasi boykottiert werden könne, verwundere das schon.