Freudenberg. Kalendarisch war es der erste Herbsttag, allerdings zeigten sich die Sonne und die Temperaturen sommerlich, als Einheitsführer der Löscheinheit Freudenberg, Brandoberinspektor Christian Ebener, die aktive Wehr, die Jugendfeuerwehr und die Kinderfeuerwehr vor dem Feuerwehrgerätehaus an der Lohmühle antreten ließ.
Erfreut stellte Freudenbergs Leiter der Feuerwehr, Stadtbrandinspektor Rainald Thiemann, fest dass offenbar das neue Gebäude doch zu klein wäre, da die starke Mannschaft an ehrenamtlichen Feuerwehrfrauen und -männern sowie der gesamte Feuerwehrnachwuchs fast nicht auf den Vorplatz des Gerätehauses gepasst hätte.
Unter den Augen zahlreicher Zuschauer, darunter auch Bürgermeisterin Nicole Reschke, demonstrierte zunächst die Kinderfeuerwehr und ihre Betreuer mit Hilfe einer speziellen Plane, aus welchen Teams sogenannte Trupps die Besatzung eines Löschfahrzeuges besteht und welche Aufgaben jeder einzelne dieser acht Einsatzkräfte hat. Im Anschluss erhielt ein Teil der Kinderfeuerwehr von Rainald Thiemann eine Urkunde zur Teilnahme an der Kinderflamme in Bronze oder Silber.
Anschließend demonstrierte die Jugendfeuerwehr in der Wagenhalle des Gerätehauses einen Löschangriff zur Bekämpfung eines Gebäudebrandes, bei dem der Angriffstrupp selbst im Gebäude in eine Notlage geraten war und von zwei Rettungstrupps aus dieser misslichen Lage befreit werden musste. Nachdem alle Gerätschaften wieder in den Feuerwehrfahrzeugen verstaut waren, wurden die Besucher in die Gambach zur dortigen großen Wohnanlage "Wohnen am Wasser" eingeladen.
Als Einsatzszenario wurde angenommen, dass Kinder in der Tiefgarage der Anlage und einem angrenzenden Treppenhaus mit Wasserpistolen gespielt und reichlich Wasserlachen hinterlassen hatten. Ein besorgter Bewohner versuchte diese Lachen mit einem - offenbar ungeeigneten - Trocknungsgerät zu beseitigen und hatte zu diesem Zweck auch die Tür zum Treppenhaus eines der fünf großen Mehrfamilienhäuser mit einem Keil fixiert. Unglücklicherweise ging das Trocknungsgerät durch einen technischen Defekt nach kurzer Zeit in Rauch auf. Dieser gefährliche Brandrauch versperrte einigen Personen in der Tiefgarage selbst die Flucht ins Freie und, bedingt durch die Kaminsogwirkung, verrauchte das gesamte Treppenhaus des einen Gebäudes, so dass eine Flucht über die Treppe für die Bewohner unmöglich wurde.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte wurde zuerst die Lage vor Ort inspiziert. Anschließend wurden zwei Einsatzgruppen gebildet. Ein Teil der Löschgruppe Freudenberg mit Unterstützung der Löschgruppen aus Plittershagen und Mausbach zeigte den Zuschauern und interessierten Bewohnern der modernen Wohnanlage, wie schnell sie in der Lage sind, einen Löschangriff des Brandherdes in der verrauchten Tiefgarage durchzuführen und dabei auch die eingeschlossenen Personen zu suchen und zu befreien. Zeitgleich bewies die Feuerwehr mit der Drehleiter DLK 23/12, dass eine Rettung der eingeschlossenen Bewohner auf der Anlage selbst bis zur obersten Etage kein Problem darstellt. Von den angrenzenden Balkonen konnten die Interessierten Bewohner der Wohnanlage sehen wie die knickbare Drehleiter punktgenau auf den Balkon herangefahren werden konnte, ohne Balkongeländer oder Markisen zu beschädigen. Nachdem alle Personen aus dem Gefahrenbereich gerettet waren, wurde mit Hilfe des Rauch-/Wärmeabzug des Hauses und durch Überdrucklüfter der Feuerwehr das Treppenhaus schnell vom "Qualm" befreit werden.
Alle Interessierten vor Ort waren sich einig, eine schlagkräftige, gut ausgebildete Feuerwehr gesehen zu haben, die auch im richtigen Einsatz schnell vor Ort ist.