„Man steht hinter uns“ – Der Freudenberger Tisch feiert 15. Geburtstag

„Man steht hinter uns“ – Der Freudenberger Tisch feiert 15. Geburtstag

Die Gründungs- und langjährigen Vorstandsmitglieder sowie Unterstützerinnen und Unterstützer trafen sich am Montag zur Geburtstagsfeier beim "Freudenberger Tisch".

Freudenberg. Blumen, bewegende Erinnerungen und viel Dankbarkeit: Der „Freudenberger Tisch“ feierte seinen 15. Geburtstag – und blickte dabei auf eine Geschichte zurück, die eigentlich nie hätte geschrieben werden sollen. Am 6. Oktober 2010 nahm die Ausgabestelle im alten Hauptschulgebäude an der Oberen Schulstraße ihre Arbeit auf.

30 Männer und Frauen hatten den Verein "Freudenberger Tisch e.V." kurz zuvor beim Amtsgericht eintragen lassen. Das Schulgebäude existiert längst nicht mehr. Ausrangierte Container bilden jetzt die Ausgabestelle an der Bahnhofstraße. Die Zahl der Menschen, die Woche für Woche Lebensmittel in Empfang nehmen, ist kontinuierlich gewachsen. 360 waren es in der ersten Zeit des Ukraine-Kriegs; mittlerweile ist die Zahl wieder leicht zurückgegangen. 

Im feierlich dekorierten Raum dankte Renate Hein, selbst Vorstandsmitglied der ersten Stunde, den zahlreichen Helferinnen und Helfern und allen, die den "Tisch" in den letzten eineinhalb Jahrzehnten unterstützt haben. Unternehmen, Privatpersonen, Schulen oder Vereine seien wichtige Säulen, ohne die Unterstützung für die bedürftigsten Menschen der Gesellschaft nicht möglich wäre. "Man steht sehr hinter uns", so die 81-Jährige, deren besonderer Dank den ISOWA-Firmengründern Karl-Heinz Wüst und Jürgen Wagener galt, die die ausrangierten Container damals für die neue Ausgabestelle zur Verfügung gestellt hatten.

Organisatorische Meisterleistung

Bürgermeisterin Nicole Reschke gratulierte und dankte für eine "organisatorische Meisterleistung", die durch Armut, Flucht und Inflation bisweilen an ihre Grenzen gekommen sei. An einem Tag wie diesem sei aber auch die Frage erlaubt, warum es eine Einrichtung wie den Freudenberger Tisch in einem reichen Land überhaupt braucht.

Auch Pastor Michael Junk aus der evangelischen Kirchengemeinde Oberfischbach betonte "diese Ambivalenz", dankte aber zugleich für das große ehrenamtliche Engagement: "Nur wenn Sie das von Herzen machen, können Sie das alles leisten."

Mit Kaffee, Kuchen und vielen Erinnerungen klang der Nachmittag in geselliger Runde aus – verbunden mit dem Wunsch: Auf die nächsten 15 Jahre!

 

 

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