A45-Ausbau: "Mehr Leistung, besserer Lärmschutz"

Marco Gräb, Leiter der Außenstelle Netphen der Autobahn Westfalen, informierte in der Aula über den geplanten Ausbau der Autobahn A45 und den Neubau der Talbrücke Büschergrund. (Fotos: Carsten Hellbach)

22 10 27 Autobahn01Büschergrund. (27.10.2022)  Gut 100 interessierte Bürgerinnen und Bürer kamen am Dienstagabend zur Infoveranstaltung in die Aula des Schulzentrums Büschergrund, um sich über den sechsstreifigen Ausbau der Autobahn 45 und den Neubau der Talbrücke Büschergrund informieren. Die Mitarbeiter der Autobahn Westfalen gaben detailliert Auskunft über das Projekt und beantworteten bereitwillig Fragen. Marco Gräb, Leiter der Außenstelle Netphen, gab einen Überblick über die Strukturen der im Januar 2021 neu gegründeten Autobahn GmbH des Bundes. Seine Kolleginnen und Kollegen erläuterten im Anschluss das anstehende Projekt an der A 45.

 

Büschergrund. (27.10.2022)  Gut 100 interessierte Bürgerinnen und Bürer kamen am Dienstagabend zur Infoveranstaltung in die Aula des Schulzentrums Büschergrund, um sich über den sechsstreifigen Ausbau der Autobahn 45 und den Neubau der Talbrücke Büschergrund informieren. Die Mitarbeiter der Autobahn Westfalen gaben detailliert Auskunft über das Projekt und beantworteten bereitwillig Fragen. Marco Gräb, Leiter der Außenstelle Netphen, gab einen Überblick über die Strukturen der im Januar 2021 neu gegründeten Autobahn GmbH des Bundes. Seine Kolleginnen und Kollegen erläuterten im Anschluss das anstehende Projekt an der A 45.

Sorgen und Bedenken, dass der Baustellenverkehr durch Büschergrund geleitet wird, konnten den Bürgerinnen und Bürgern genommen werden. „Der komplette Baustellenverkehr wird über die Baustraßen geführt, die direkt an die Autobahn angebunden sind“, erklärte Gräb. Auch der Baustellenlärm sollte die Büschergrunder nicht belasten. „Das ist viel zu weit weg, da werden die wenigsten etwas mitbekommen“, so Gräb weiter.

Im Bundesverkehrswegeplan 2030 ist der Streckenabschnitt der A 45 zwischen Freudenberg und dem Autobahnkreuz Olpe-Süd als „vordringlicher Bedarf“ ausgewiesen. Die Strecke ist bereits jetzt hoch belastet. 61.700 Fahrzeuge werden hier in 24 Stunden in beiden Fahrtrichtungen gezählt. Für das Prognosejahr 2030 gehen die Planer von 72.100 Fahrzeugen in 24 Stunden aus. Der Anteil des Schwerverkehrs liegt in der Prognose bei rund 18 Prozent. „Wir verbessern mit dem Ausbau die Leistungsfähigkeit der A 45“, sagt Marco Gräb, Leiter der Außenstelle Netphen. „Gleichzeitig wird es für die Anlieger mehr Lärmschutz geben.“

Wie genau der ausgestaltet wird, kann die Autobahn Westfalen zum jetzigen Planungsstand noch nicht sagen. Die Ersatzneubauten der 1971 erbauten 387 Meter langen Talbrücke Büschergrund und der ebenfalls 1971 erbauten 235 Meter langen Talbrücke Ottfingen sollen aufgrund der besonderen Dringlichkeit vorgezogen werden. Der vorgesehene sechsspurige Ausbau wird beim Bau der Brücken bereits berücksichtigt.
Fallbett für Brücken-Trümmer

Bis 2033 , so hatte Marco Gräb im Frühjahr im Naturschutzbeirat berichtet, soll die Büschergrunder Brücke auf jeden Fall noch halten. Die Talbrücke Büschergrund steht auf acht, nach dem Neubau auf nur noch vier Pfeilern. Für Schwertransporte ist sie längst gesperrt, für Lkw besteht ein Überholverbot. Von den 23 neu zu errichtenden A-45-Talbrücken im Bereich der Niederlassung Netphen zwischen Landesgrenze und Lüdenscheid (vor Rahmede) sind vier in Bau, Büschergrund wird die fünfte. Die beiden Fahrtrichtungs-Brücken werden nacheinander gesprengt, insgesamt fünf Jahre wird die Bauzeit betragen.

Einen Konflikt gibt es mit den Naturschutzverbänden, die gegen eine vom Kreis Siegen-Wittgenstein bereits erteilte wasserrechtliche Genehmigung klagen und ein reguläres Planfeststellungsverfahren verlangen. Das gesamte Baugebiet steht unter Landschaftsschutz, dazu liegt es im Naturschutzgebiet Wending- und Peimbachtal. Die erforderliche „Befreiung“ für die Baustelle hat die Bezirksregierung bereits ausgesprochen. 1000 Quadratmeter Naturschutzgebiet und 600 Quadratmeter Biotopflächen werden durch den Bau geschädigt. Der Wendingbach wird abgefischt, auf 90 Metern verrohrt und mit drei Metern Erde überdeckt – darüber liegt das vier Meter dicke Fallbett, auf dem die Trümmer der gesprengten Brücke gesammelt werden.

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