Freudenberg. Mit "Die lustigen Weiber von Windsor" feierte die Freilichtbühne Freudenberg am Samstagabend die begeisternde Premiere ihrer 71. Spielzeit. Die Zuschauerinnen und Zuschauer am Kuhlenberg bekamen eine kostümprächtige und temporeiche Kommödie zu sehen, die am Ende sogar ganz nach dem Geschmack ihrer Majestät Königin Elisabeth I. endete.
Aber bevor sich Anne (Julia Kölsch) und Fenton (Jochen Kretzer) endlich in den Armen lagen, machte der Männergesangverein Sangeslust Hünsborn den musikalischen Auftakt in die neue Spielzeit. Zweiter Vorsitzender Tim Müller zeigte sich erleichtert, dass "alles fertig geworden", sei. Die marode Mittelbühne, der neue Bühnenaufgang, Verbesserungen an der Akustik und die Sanierungsarbeiten an mehreren Gebäuden seien zusätzlich zum Probenbetrieb große Herausforderungen gewesen. Aber keine Sorge: "Wir haben zwar alle etwas Lampenfieber, aber Bock, wieder auf der Bühne zu stehen", so Müller.
In diesem Jahr unterstützt die Bühne die Kinder- und Jugendfeuerwehr der Stadt Freudenberg. Deren Chef, Rainald Thiemann, sah eine Menge Verbindendes zwischen Freilichtbühne und Feuerwehr: "Die Leidenschaft, das ehrenamtliche Engagement und die besondere Aufmerksamkeit für die Kinder- und Jugendarbeit" seien nur einige Schnittstellen. Landrat Andreas Müller spoilerte, dass die Freilichtbühnen-Fassung im Gegensatz zum Shakespeare-Original eine Liebesgeschichte habe. Und Bürgermeisterin Nicole Reschke eröffnete nach dem Ständchen anlässlich ihres Geburtstag die neue Spielzeit.
Auf der Bühne ging es dann ins England des 17. Jahrhunderts: Der selbstverliebte und bierbäuchige Ritter Falstaff (Kersten Schaab) versucht, gleich drei Frauen aus Windsors Upper Class zu bezirzen und ihnen am Ende das Geld aus der Tasche zu ziehen. Der Plan wird jedoch schnell durchschaut und anstatt sich auf den selbsternannten Frauenheld einzulassen, geben ihn die Damen gleich mehrfach dem Gespött preis und verjagen ihn letztlich aus der Stadt.
Parallel dazu soll Anne, die Tochter einer der angesehenen Aristokratinnen, verheiratet werden. Aber mit dem eitlen Doktor Cajun (Tim Müller), der sich mit großer Hingabe seinen Kotletten widmet, und Sir Hugh Evans (Frank Kölsch), der eher mit seinem hinreißenden walisischen Akzent als mit Tapferkeit und Leidenschaft glänzt, sind die Alternativen eher bescheiden. Aber schließlich ist da ja noch Fenton (Jochen Kretzer), der nicht nur als Feingeist brilliert, sondern in Person William Shakespeares dem Stück den erzählerischen Rahmen gibt. Seine Königin ist am Ende begeistert und würde den Stoff gerne einem englischen Theater anbieten. Der ist allerdings schon einer Freilichtbühne in Deutschland vesprochen...
Die nächsten Spieltermine und Tickets gibt's wie immer unter www.freilichtbuehne-freudenberg.de