Kreisgebiet. „Wie steht Siegen-Wittgenstein heute da?", „Wo sehen die Siegerländer und Wittgensteiner Stärken unseres Kreises, wo Schwächen?", „Was macht für sie die Lebensqualität in unserer Region aus?" oder „Wo gibt es Defizite, Nachholbedarfe oder Angebotslücken, die ggf. auch mit Hilfe des Kreises beseitigt werden könnten?". Auf diese und weitere Fragen erhofft sich Landrat Andreas Müller Antworten durch eine groß angelegte Befragung der Menschen, die in Siegen-Wittgenstein leben.
„Wir feiern im kommenden Jahr den 50. Geburtstag unseres Kreises. Da zwingt es sich förmlich auf, einmal genauer hinzuschauen und die Siegerländer und Wittgensteiner zu fragen, was sie am Leben in unserem Kreis schätzen und wo wir uns noch besser aufstellen könnten. Aus den Ergebnissen der Befragung möchte ich im Rahmen des Lebensraummanagements des Kreises konkrete Maßnahmen und Projekte ableiten, die ich dann dem Kreistag zur Diskussion und Beschlussfassung vorlegen werde."
Wissenschaftliche Partnerin der Befragung ist Professorin Dr. Hanna Schramm-Klein von der Universität Siegen. Sie lehrt Betriebswirtschaftslehre mit einem Schwerpunkt auf Marketing und Handel. „Ich freue mich sehr, mit dieser Studie einmal mehr etwas zur Entwicklung der Region beitragen zu können, in der die Universität Siegen verwurzelt und mit der sie eng verwoben ist", betont Professorin Schramm-Klein.
Sie und ihr Team sind aktuell in der Konzeption einer Online-Befragung. „Sie soll sowohl allgemeine Fragen zur grundsätzlichen Zufriedenheit mit dem Leben in Siegen-Wittgenstein und der Verbundenheit mit der Region, als auch spezifische Fragen zu konkreten Lebensraumaspekten wie z.B. Infrastruktur und Mobilität, Umwelt und Nachhaltigkeit, Wirtschaft und Arbeit, Soziales und Gemeinschaft, Kultur und Freizeit, Wohnen, Sicherheit und Sauberkeit sowie Versorgung und Einkaufen umfassen."
Die Teilnehmer der Online-Befragung sollen zudem gebeten werden, Prioritäten zu setzen, indem sie bewerten, welche der verschiedenen Bereiche in den kommenden Jahren mit höchster Dringlichkeit weiterentwickelt werden sollten.
Der Landrat erhofft sich von der Befragung ganz konkrete Hinweise für Themen und Projekte, auf die sich der Kreis im Rahmen seines Lebensraummanagements besonders fokussieren soll. „In Zeiten knapper Kassen ist nicht alles umsetzbar, was vielleicht wünschenswert und oft auch ohne Zweifel sinnvoll ist. Deshalb plädiere ich dafür, dass wir uns auf Themenfelder und Projekte konzentrieren, die für die Menschen in Siegen-Wittgenstein eine hohe Priorität besitzen und damit auch von ihnen gewünscht, mitgetragen und unterstützt werden", so Andreas Müller.
Mit der Durchführung der Befragung greift der Landrat auch einen Beschluss des Kreistages aus September dieses Jahres auf. Der zweistufige Beschluss beinhaltet zum Einen das Ziel, den Touristikverband Siegen-Wittgenstein e.V. von einer reinen Marketing-Organisation hin zu einem Verband zu entwickeln, der Tourismus-Management betreibt und dabei die Lebens- und Aufenthaltsqualität für Gäste und Einheimische in den Fokus nimmt. Im zweiten Schritt soll die Kreisverwaltung im kommenden Jahr ein Konzept vorlegen, mit dem der TVSW zu einer Lebensraum-Management-Organisation entwickelt werden kann. Dieses Konzept könnte dann ab 2026 umgesetzt werden, sofern der Kreistag zustimmt.
„Ich bin immer sehr skeptisch, wenn es um ‚gefühlte Wahrheiten' geht. Deshalb möchte ich eine belastbare Grundlage haben, bevor ich dem Kreistag das gewünschte Konzept vorlege. Dafür müssen wir im ersten Schritt eine Bestandsaufnahme machen und in Erfahrung bringen, wie die Menschen in unseren elf Städten und Gemeinden über ihren Lebensraum denken und was sie sich für die Weiterentwicklung wünschen", betont der Landrat. Dazu dient die vom Kreis initiierte Befragung der Universität Siegen.
Im Januar und Februar 2025 haben alle Interessierten die Möglichkeit, den Fragebogen online auszufüllen. Er wird dann über die Homepage des Kreises erreichbar sein. „Ich würde mir sehr wünschen, wenn sich möglichst viele 15 Minuten Zeit nehmen, die Fragen zu beantworten. Am Ende werden wir alle davon profitieren", betont Andreas Müller.