Neuer "Mausbacher" begrüßt Einheimische und Gäste am Backes

Neuer "Mausbacher" begrüßt Einheimische und Gäste am Backes

Begrüßen den ‚neuen Mausbacher' an seinem Standort vor der Schule: (v.l.n.r.) Robin Rosenthal, Kasimir Kulczycki, Herbert Dietershagen, Stephan Marx, kniend Markus Blusch und Olaf Engelhard.

Mausbach. Heimatvereins-Vorsitzender Kasimir Kulczycki und Ortsvorsteher Stephan Marx freuen sich gleichermaßen: „Wir können einen neuen Mausbacher begrüßen!" Und der steht jetzt vor der alten Schule in der Mausbacher Dorfmitte, gegenüber dem Backes. Die markante Holzfigur ist das Ergebnis der Sägekunst von Robin Rosenthal aus Niederfischbach. Er modellierte den charaktervollen Kopf aus einer mächtigen Fichte, die dem Kanalbau im neuen Baugebiet „Aufm schmalen Hainchen" weichen musste.

Und genau in diese Richtung schaut der hölzerne Neu-Bewohner nun. „Der Baum war uns zu schade, um nur verheizt zu werden," erklärt Kasimir Kulczycki. Immerhin habe der Stamm einen Durchmesser von einem Meter gehabt. Jetzt grüßt er als Kunstwerk Einheimische und Gäste.

Mausbach zählt als der kleinste der Freudenberger Stadtteile. 142 Einwohner weist die offizielle Statistik zum Jahresende 2022 aus. „Klein, aber fein und sehr aktiv," bestätigt Stephan Marx seinen Mitbewohner. Traditionsreich ist der Ort, der 1267 erstmals erwähnt wurde und in dem genau vor 120 Jahren die Dorfschule entstand.  Beim Aufstellen der Figur konnte sich Bernd Brandemann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Freudenberger Heimatvereine, nicht nur über diesen Zuwachs mitfreuen, sondern auch über den neuen Ortsheimatpfleger von Mausbach: Herbert Dietershagen, mit viel Interesse für Geschichte, wird jetzt diese Aufgabe übernehmen. Er war es auch, der den Kontakt zu Robin Rosenthal herstellte. Der junge Lehrer aus Hüttseifen, der in Wissen unterrichtet, lässt seit gut zehn Jahren Holzplastiken mit seiner Kettensäge entstehen. „Das ist für mich ein wunderbarer Ausgleich zu meinem Beruf," berichtet er. Bereits mit 18 Jahren begann er, Holz mit Schnitzwerkzeug zu bearbeiten.

Robin Rosenthal durfte sich denn auch über viel Lob für seine Arbeit freuen, die in vielen Stunden entstanden ist. Und wen stellt der „Holzkopf" eigentlich dar? Die Mausbacher beweisen seit vielen Jahren Humor, in dem sie einen alten Spruch als originelles Markenzeichen für sich nutzen. Hieß es doch einst: „Hütet Euch vor den Mausbachern, denn sie rauchen Strangtabak und trinken Brandewein und die Haare wachsen ihnen durch die Mütze und es führt kein Weg dort hin". Und genau die Darstellung einer solchem Figur ziert jetzt den Vorplatz der Schule. Natürlich mit einer Pfeife versehen und Haaren, die himmelwärts zeigen.

Dass selbstverständlich ein Weg nach Mausbach führt, beweisen die Heimatvereins-Aktiven fortwährend bei ihrem traditionellen Backesfest. Immer am ersten August-Wochenende findet es statt, in diesem Jahr am 5. und 6. August. Hunderte von Besuchern werden in dem kleinen Dorf bestens verpflegt und unterhalten. „Der ‚neue Mausbacher' kennzeichnet jetzt besonders den Ort, wo wir uns erneut ein fröhliches Miteinander wünschen," so Kasimir Kulczycki und Stephan Marx.

Übrigens hat Robin Rosenthal ein weiteres Holz-Kunstwerk in Mausbach hinterlassen. Ein „Eulentisch" hat seinen Platz bei der Bank am Ortseingang gefunden. Eulen gelten als Symbol für positive Werte wie Weisheit und Reichtum. Also nicht schlecht für Mausbach. „Unser Reichtum ist das gute Zusammenwirken im Dorf, und das wollen wir erhalten," bekennt der Heimatverein als sein Ziel.

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