Fotoausstellung von internationalem Format

Fotoausstellung von internationalem Format
4Fachwerk-Vorsitzenden Dr. Ingrid Leopold und Dieter Siebel mit dem Künstler-Ehepaar Christine Steyer und Jürgen Strasser

4Fachwerk-Vorsitzenden Dr. Ingrid Leopold und Dieter Siebel mit dem Künstler-Ehepaar Christine Steyer und Jürgen Strasser

22 05 27 MuseumFreudenberg. (27.05.2022) Allenfalls „Blitzlichtgewitter", aber kein Unwetter: Eigentlich eine gute Nachricht am Freitagabend - und doch sorgten die intensiven Vorab-Warnmeldungen für weniger Gäste bei der Ausstellungseröffnung im Freudenberger 4Fachwerk-Museum. „Bedauerlich, aber auch verständlich", fand Vorsitzender Dieter Siebel bei der Begrüßung. Um so mehr zeigte er sich davon angetan, dass wieder „ein Hauch von Worpswede" durch den Flecken weht. Denn er stellte das Künstler-Ehepaar Christine Steyer und Jürgen Strasser vor, das sowohl in Deutschlands bekanntestem Künstlerdorf wie auch in Wiesbaden lebt.

 

Freudenberg. (27.05.2022) Allenfalls „Blitzlichtgewitter", aber kein Unwetter: Eigentlich eine gute Nachricht am Freitagabend - und doch sorgten die intensiven Vorab-Warnmeldungen für weniger Gäste bei der Ausstellungseröffnung im Freudenberger 4Fachwerk-Museum. „Bedauerlich, aber auch verständlich", fand Vorsitzender Dieter Siebel bei der Begrüßung. Um so mehr zeigte er sich davon angetan, dass wieder „ein Hauch von Worpswede" durch den Flecken weht. Denn er stellte das Künstler-Ehepaar Christine Steyer und Jürgen Strasser vor, das sowohl in Deutschlands bekanntestem Künstlerdorf wie auch in Wiesbaden lebt.

22 05 27 Museum1Beide widmen sich in beeindruckender Weise der Fotografie, jedoch mit ganz unterschiedlicher künstlerischer Handschrift und Ausdrucksform. Ihre Kunst, fokussiert zur Thematik Natur und Landschaft, verbindet sie „im Flecken" zu einer gemeinsamen Ausstellung. Wo Steyer fast röntgenscharfe Cyanotypien von Pflanzen und Blüten präsentiert, zieht Strasser Wälder und Baumgruppen ins abstrakt aufgelöste Unscharfe. Wo Steyer Bilder anbietet, die dazu einladen, ihre Geschichten weiterzuerzählen, reduziert Strasser Landschaften auf grafisch messerscharf voneinander abgegrenzte Linien ihrer Farbskala.

Christine Steyer beschäftigt sich seit 2001 intensiv mit dem fast vergessenen analogen Verfahren der Cyanotypie, auch Eisenblaudruck genannt. Mit großer Tiefenschärfe und in fein nuancierten Blautönen lassen sich so surreale und dennoch fotorealistisch wirkende Bilder erzeugen. Sie nimmt mit empfindsamem Blick ein Detail oder eine Landschaft kreativ ins fotografische Visier. Anschließend sorgen ein handwerklicher Prozess und die Belichtung für Ergebnisse, bei dem kein Bild dem anderen gleicht. „Mich in dieser Weise einem Gedanken künstlerisch zu näheren, zu experimentieren, das gefällt mir."

Strasser, Fotograf mit internationalem Selbstverständnis, findet überall in der Welt seine Motive, setzt „Natur" anders ins Bild. „Ich möchte die DNA der Landschaft interpretieren," so Strasser. Er beginne mit klassischer Fotografie, die er in seiner „digitalen Dunkelkammer" dann ausarbeitet. Hier entsteht die von ihm gewünschte Ästhetik, Struktur und Dynamik. Vertraute Mitwelt entwächst durch Gliederung, Linien und Flächen in abstrakte Kompositionen. Zumeist setzt er seine Motive als Serie in Szene. Werke wirken wie ein Barcode der Landschaft.

Strasser verantwortet in diesem Jahr zum ersten Mal die Wiesbadener Fototage. 2015 gründete er die „RAW Phototrienale Worpswede", deren Leiter er bis heute ist und damit für die zeitgenössische Fotografie ein Ausrufezeichen setzt.

22 05 27 Museum2Beide sind mit ihren Werken auf Ausstellungen im In- und Ausland vertreten. Auch in Freudenberg durften sie sich bei der Eröffnungsfeier begeisterten Zuspruchs erfreuen. In dem munteren Künstlergespräch beantworteten Steyer und Strasser viele interessierte Fragen. Strasser, im Berchtesgadener Land aufgewachsen, mit bodenständigem bayerischem Humor und charmanter Weltläufigkeit ausgezeichnet, verblüffte selbst den routinierten Laudator: „Warum nicht?" seine Gegenfrage, als der sich erkundigt „Warum hängt das Bild so tief?" Denn Steyer und Strasser präsentieren ihre Werke im 4Fachwerk-Museum nach einem ganz bewussten, eigenen wirkungsvollen Gestaltungskonzept.

Für den musikalischen Rahmen zum Auftakt der vielversprechenden Ausstellung sorgte Roland Jung, der mit den Klängen seiner Gitarre zur besonderen Atmosphäre beitrug.

Die Ausstellung NATUR. KUNST. LANDSCHAFT. ist bis zum 10. Juli in Freudenberg zu sehen. Sonderführungen sind auf Anfrage möglich. Das Museum ist mittwochs, samstags und sonntags von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.

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