Forstbericht: Vom reinen Nadel- zum Mischwald in zehn Jahren

Der grüßte Teil des vom Borkenkäfer zerstörten Holzes wurde den Freudenberger Wäldern inzwischen entnommen. Im Bereich Hühnerkamp sind in diesem Jahr noch Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen.

22 06 19 WaldFreudenberg. (19.06.2022) Die Fichtenbestände, die vom Borkenkäfer befallen waren, sind im Freudenberger Stadtgebiet zu 99 % aus dem städtischen Wald und den Waldbeständen der Forstbetriebsgemeinschaft in den letzten Jahren entnommen worden. Ganz vereinzelt und daher zu vernachlässigen ist Sturmholz, das mit ca. 100 Festmeter angefallen ist. Das geht aus dem Forstwirtschaftsplan für das Jahr 2022 hervor.  Die Erlöse aus dem Holzverkauf lagen demnach in den Jahren 2018 bis 2020 bei 10 bis 12 Euro pro Festmeter. Im Jahr 2021 konnten 40 Euro pro Festmeter erzielt werden. Der Preisanstieg für Holz wird voraussichtlich in diesem Jahr Erlöse von 60  bis 70 Euro pro Festmeter ergeben.

 

Freudenberg. (19.06.2022) Die Fichtenbestände, die vom Borkenkäfer befallen waren, sind im Freudenberger Stadtgebiet zu 99 % aus dem städtischen Wald und den Waldbeständen der Forstbetriebsgemeinschaft in den letzten Jahren entnommen worden. Ganz vereinzelt und daher zu vernachlässigen ist Sturmholz, das mit ca. 100 Festmeter angefallen ist. Das geht aus dem Forstwirtschaftsplan für das Jahr 2022 hervor.  Die Erlöse aus dem Holzverkauf lagen demnach in den Jahren 2018 bis 2020 bei 10  bis 12 Euro pro Festmeter. Im Jahr 2021 konnten 40 Euro pro Festmeter erzielt werden. Der Preisanstieg für Holz wird voraussichtlich in diesem Jahr Erlöse von 60  bis 70 Euro pro Festmeter ergeben.

In den zurückliegenden Jahren wurde jeweils die Höchstförderung in Höhe von 50.000 Euro nach den Extremwetterrichtlinien des Landes NRW durch das Forstamt Siegen-Witgenstein beantragt und ausgeschöpft. Aktuell werden Am Hühnerkamp (Abteilung 118) ca. 2000 Festmeter eingeschlagen. Bis Ende Juni sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Es ist vorgesehen, die Fläche zunächst zwei bis drei Jahre sich selbst zu überlassen und danach die Wiederaufforstung mit Birke, Eberesche, Buche und Lärche vorzunehmen. Vorhandenes Totholz (Fichten), von dem keine Gefahr ausgeht, bleibt stehen. Nach den neuen Forstrichtlinien ist eine vollständige Wiederaufforstung der Fläche innerhalb der nächsten zehn Jahre vorgesehen.

Diese Vorgehensweise ist laut allgemeinem Waldzustandsbericht, der am kommenden Donnerstag im Stadtrat erläutert wird, exemplarisch für alle Waldflächen, die wieder aufgeforstet werden. So soll der Wald in den kommenden Jahren vom reinen Nadelwald zum Mischwald entwickelt werden. Es wird hierbei davon ausgegangen, dass sich auf den Aufforstungsflächen dann ein Mischwald mit mindestens vier verschiedenen Baumarten entwickelt. Hierzu gehören unter anderem Birke, Eberesche, Buche, Lärche und Douglasie. Damit aufgrund der Klimaveränderung die Bäume mit genügend Feuchtigkeit am jungen Wurzelwerk versorgt werden, wird (in der Regel) die Pflanzung im Herbst erfolgen. Die Herkunft der Baumarten hat den Klimaveränderungen standzuhalten. Daher kommen gegenwärtig vermehrt Pflanzen aus deutschen Beständen zum Einsatz. Allerdings zeichnen sich bei der Beschaffung von heimischen Sträuchern und Bäumen zukünftige Lieferengpässe ab.

Für das Jahr 2022 sind im Bereich Hühnerkamp (Abteilung 119 B1) Ausgleichsmaßnahmen für den Friedenshort durch das Anlegen einer Laubholzkultur mit Waldrandgestaltung nach dem Waldbaukonzept NRW vorgesehen. Ebenso ist auf dem Kuhlenberg in der Abteilung 105 D1 eine Laubholzkultur mit Waldinnenrandgestaltung in Planung. Hier konnten bereits im Herbst 2021 in Zusammenarbeit mit den Waldrettern und dem "Waldlokal Westfalenpost" die ersten 1.700 Laubbäume gepflanzt werden. Diese Aktionen werden fortgeführt, sobald genügend Sponsoren generiert sind.

Durch die Holzabfuhr sind die Rückewege sowie die Wanderwege vielerorts in große Mitleidenschaft gezogen worden. Die Wiederherstellung der Wald- und Wanderwege wird in Absprache mit dem Forstamt und den Waldgenossenschaften kurzfristig bei geeigneten Witterungsverhältnissen vorgenommen. Durch die gute Kommunikation und Zusammenarbeit aller Akteure mussten bisher nur wenige Wege für den Tourismus kurzzeitig gesperrt und ein Betretungsverbot ausgesprochen werden.

Fazit: Der Zustand des Waldes durch aktuellen Borkenkäferbefall kann als unkritisch bezeichnet werden. Allerdings darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die heimischen Bäume mit Pilzbefall geschwächt sind. Hier wird sich in den nächsten fünf bis acht Jahren zeigen, ob der Bestand zu retten ist.

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